Ausstieg aus dem aktiven Dienst - Willkommen Elternzeit

Sarah Alt

Nach 4,5 Dienstjahren in meiner Heimatpfarrei ist nun für mich im Januar die Zeit gekommen, den Arbeitsplatz zu räumen und mich in den Mutterschutz zu verabschieden: von den Kolleginnen und Kollegen und auch ein Stück weit von Ihnen, denn es ist eine mehrjährige Elternzeit geplant. Zeit, ein Resümee zu ziehen. Der Spruch: „Wo Licht ist, da ist auch Schatten und wo Schatten ist, da ist auch Licht“ spiegelt meine Erfahrungen gut wider, ergänzt durch den Zusatz „und Gott ist da (irgendwo) mittendrin“.

Ich schaue dankbar auf die Jahre zurück: auf viele gute Gespräche und Begegnungen mit Ihnen in der Pfarrei, in der Stadt und im Krankenhaus, viele gelungene Kinder- und Jugendprojekte und auch viele gute Kooperationen mit Pfarrer Anhalt, Ehrenamtlichen und katholischen und evangelischen Kolleginnen und Kollegen.

Alles schönzureden entspräche aber nicht der Wahrheit: es waren auch Jahre, die mich sehr geprägt haben, persönlich wie beruflich.

Als ich in meiner Jugendzeit überlegte, vielleicht einmal in den kirchlichen Dienst zu gehen, dann aus dem Grund, um Veränderungen mitzugestalten, weil ich sah, dass nicht alles gut war… Veränderungsprozesse laufen heutzutage auf vielen Ebenen von Kirche – wie anstrengend und zermürbend, weil langwierig, die sein können, habe ich in den letzten Jahren erfahren. Anstrengend waren auch die insgesamt 11 Personalwechsel im Pfarrbüro und bei den pastoralen Kolleginnen und Kollegen, die unterschiedliche Ursachen hatten. Es hat mich sehr erschüttert, dass in meiner Heimatgemeinde mehrfach gegen meinen direkten Vorgesetzten Stimmung gemacht wurde, den ich stets - auch gegenüber anderen Kolleginnen und Kollegen - als respektvollen, verständnisvollen und stets wohlwollenden Dienstvorgesetzten erlebt habe! Für die Pfarrei Mühlhausen mit den Ehrenamtlichen und allen Hauptamtlichen lautet mein „Neujahrswunsch“ entsprechend Kontinuität im Sinne von Stabilität und nicht im Sinne von „Weiter so, denn wir leben in Umbruchszeiten, die es zu meistern gilt im Vertrauen auf den Heiligen Geist."

Ich verabschiede mich nun also mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus dem aktiven Dienst in der Pfarrei Mühlhausen. Ich danke auch schon jetzt all‘ denen, die signalisiert haben, sich ehrenamtlich zukünftig gegebenenfalls stärker einzubringen in das Gemeindeleben, auch um die wenigen Hauptamtlichen vor Ort zu unterstützen.  Ich blicke hoffnungsvoll und gespannt auf das, was Gott für mich und meine Familie in der kommenden Zeit parat hält und wünsche Ihnen allen Gottes Segen und alles Gute!

Ihre Gemeindereferentin Sarah Alt

 

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