Ikonen als Zeugen des Glaubens

Ikone

Dem Wort Ikone liegt das griechische »εἰκών« (eikón) zugrunde, dass sich mit „Bild“ bzw. „Abbild“ übersetzen lässt. Ikonen sind in der Ostkirche verehrte Kultus- und Heiligenbilder. Seit Jahrzehnten gewinnen Ikonen auch in der Westkirche an Bedeutung und Verehrung.

Sie sind zumeist auf Holz gemalten Bilder und haben den Charakter der Verehrung. Eine Ikone möchte den Betrachter zu dem Dargestellten oder Abgebildeten hinführen. Von der ikonographischen Bedeutung wird das Dargestellte immer in die jeweilige Gegenwart gesetzt und so eine existenzielle Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Dargestellten hergestellt. Man kann sagen, es geht um eine indirekte Verbindung zwischen dem Betrachter und Gott. So sind Ikonen keine Dekorationsstücke, sondern sind für die Hinführung zu dem dort Dargestellten geschaffen.
Die Darstellungen sind recht vielfältig: Christus der Pantokrator, Johannes der Täufer, Muttergottes-Darstellungen, Festtagsikonen, bei den Heiligen wird meist der Heilige Nikolaus abgebildet. So werden Ikonen zu Zeugnissen des Glaubens.

Wenn ein Ikonenmaler eine Ikone malt - er würde dazu "schreiben" sagen - geht oft ein Gebet voraus. Das folgende Gebet ist aus: Byzantijns Liturgikon, Tilburg-Zagreb, 1991, S. 674.

Priester: Lasst uns beten zum Herrn!
Alle: Herr, erbarme Dich!

Priester: Herr Jesus Christus, in Deiner göttlichen
Natur bist Du weder zu messen noch zu beschreiben.
Als die Fülle der Zeit anbrach,
wolltest Du zum Heil des Menschen geboren
werden aus der Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Du hast die menschliche Natur angenommen,
geformt aus Erde.
Du wolltest Deine Gesichtszüge auf ein Tuch prägen,
und so hast Du König Abgar geheilt und ihm das Licht
geschenkt, Dich als den Wahren Gott zu erkennen.
Durch Deinen Heiligen Geist hast Du den
Apostel und Evangelist Lukas erleuchtet, dass
er die Schönheit Deiner heiligen Mutter Wiedergeben konnte,
als sie Dich als kleines Kind in ihren Armen hielt.

Alle: Göttlicher Meister des Alls, erleuchte auch
Herz und Geist von uns, Deinen und Dienern;
führe unsere Hände, damit wir Deine Ikone
oder die Ikone Deiner heiligen Mutter und
aller Deiner Heiligen -malen können zu Deiner Ehre und Größe.
Halte uns von allem Bösen frei und vergib die Sünden und Fehler
aller, die diese Ikonen verehren und gebrauchen werden.
Mögen sie den Schöpfer alles Guten ehren! Amen.

SEGEN

Priester: Möge euer Werk ein Gebet sein.
Möge es euch selber oder anderen zugutekommen.
Stellt euch vor, dass Gottes Engel an eurer Seite
steht und euer Herz und eure Hände reinhält.
Denkt daran, dass euer Leben und das, was ihr
tut, Verkündigung der Frohen Botschaft ist.

Amen.“

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